1902 als Tochter eines zaristischen Offiziers und einer Ballettänzerin in St. Petersburg geboren, wächst sie in Kiew und Moskau auf, erhält von französischen und deutschen Hauslehrern Unterricht. Verliebt in ihren Literatur- und Rhetorikprofessor, der auch in einer bolschewistischen Agitationsgruppe lehrt, beginnt sie Marx und Engels zu lesen, flieht aber noch in den Revolutionswirren nach Paris.
Ihre expressionistische Natur- und Liebeslyrik, die sie zusammen mit eigenen Holzschnitten und Zeichnungen im berühmtem Pariser Gallimard Verlag veröffentlichen kann, erregen schon bald die Aufmerksamkeit der Surrealisten um Andrè Breton. Einen Sommer lang lebt und arbeitet sie mit Eluard, Man Ray und Tzara. Wütend verläßt sie diesen Künstlerkreis, um sich ein eigenes selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Sie schreibt, zeichnet und fertigt riesige Holzplastiken, die sie auf ihrer Finca im Nordwesten Andalusiens in die Landschaft einpaßt.
Nach ihrem 66. Geburtstag entschließt sie sich, mit ihrer Lebensgefährtin eine längere Reise durch den Norden Afrikas zu unternehmen. Die letzten Briefe, die ihre Schwester in Moskau erhält, beschreiben die Gesänge der Frauen eines Berberstammes, die Figuren uralter Felszeichnungen und die Farben der Wüste bei untergehender Sonne. Dort, in der Wüste, verliert sich ihre Spur.